So lala. Es geht so. Nüchtern. Klar. Ohne Zigarette – seit 2 Wochen. Ohne Inspiration – weiterhin. Nach wie vor. Keine Poesie. Kein Buch. Nichtleser. Der Roman steht still – schon wieder. Wie viele Jahre noch? Leben? Auch die Gedanken stehen oft still. Ruhe. Stille. Kein Kick. Kicklos. Kiffen bringt nichts. Trinken bringt nichts. Koksen will ich nicht. Medis absetzen? Auch nicht. Sport? Wie bitte? Dann lieber ein Glas Rotwein. Auf der Stelle. Jetzt. Prosit. Mir ist nicht nach Reden zumute. Abgeschirmt. Die Ordnung muss zurück. System. Struktur. Wille. Disziplin. Wo sind die schönen Worte? Ganz tief verborgen. Irgendwo da oben. Oder da unten. Es ist so anstrengend. Nicht das Leben als solches. Die Kreativität wiederzufinden. Ist es wirklich vorbei mit dem Schreiben? Jetzt, nach 33 Jahren? Warum? Klar, ich funktioniere. Das Leben funktioniert. Aber reicht das aus? Die Erfüllung? Die muss es doch geben. Durchs Schreiben. Oder durchs Gehen. Doch dann sollte man auch mal losgehen. Einfach drauflos. Ins Irgendwo. Ohne Ziel. Beim Gehen entstehen neue Gedanken. Die Kunst ist es, sie festzuhalten. Die Kunst ist es, mit ihnen zu arbeiten. Worte. In der Arbeit liegt die Kraft. Nicht immer in der Stille. Eher in der Bewegung. Ich weiß es doch. Ich bin nicht depressiv. Nicht manisch. Nicht einmal hypomanisch. Normal fühle ich mich aber auch nicht. Kein Stück. Verrückt schon mal gar nicht. Ich nehme am Leben teil – so wie es verlangt wird. Zurückhaltend. Zurückgezogen. Fresse halten. Anpassen. Kackdreck. Müde. So oft so müde. Jeder Satz ein Stückchen Qual. Hinter mir das Skript BLOCK. 43 Seiten im PC. Du kannst mich nicht aufmuntern. Du störst nur. Mich stört so vieles. Krieg nicht viel auf die Reihe. Bürokratie. Rauche nicht mehr. Trinke kaum noch. Gucke dafür fern. Serien. Jeden Abend zurzeit. Narcos. Pablo Escobar. Sehr brutal. Anschaulich. Wie es gewesen ist. Heute vielleicht noch krasser. Millionen Menschen sind drauf. Auf Kokain. Auf Heroin. Crack. Neue Drogen, die ich nicht kenne. Sie alle wollen den Kick. Immer zu den Kick. Das Glück. Das ewige Glück. Sie jagen hinterher. Leider gibt es das Glück nur für einen Moment. Gedanken in Watte gebauscht. Der Schmerz vergessen. Für Augenblicke. Für Minuten. Manchmal für Stunden. Die Jagd geht erneut los. Sucht. Nikotinsucht. Drogensucht. Sexsucht. Kaufsucht. Spielsucht. Die Sucht nach Anerkennung. Im Rampenlicht stehen. Ins Hotel – keiner mehr da. Allein. Beseelt. Auch nur für eine ungewisse Zeit. Zukunft? Zukunftsträume? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Gibt es uns in fünf Jahren noch? Sind wir auf der Flucht? Frieren wir? Sind wir im Krieg? Kein Gefühl. Zu wenig Mitgefühl. Der Fünfer bleibt stecken. Liebe? Hilfe! Hilfe! Nächstenliebe? Hilfe! Hilfe! Du würdest gern lieben. Aber wen, verdammt? Da ist ja niemand. Das tut mir leid für dich. So leid. So verdammt leid.